Nachhaltigkeit wird in der Immobilienbranche zum Schwerpunkt der ESG (Environmental, Social, Governance)-Aktivitäten. Fast 40% des globalen CO2-Ausstoßes entstehen im Gebäudesektor, der nach vorläufiger Berechnung des Bundesumweltamtes 2021 sein Einsparziel an Treibhausgas(THG)-Emissionen erneut verfehlt hat. Weitere Thementreiber sind das Rekordniveau der Energiepreise, die Diskussion zur Aufteilung der steigenden CO2-Preise zwischen Vermietern und Mietern und der spätestens seit der Flutkatastrophe 2021 auch in Deutschland spürbare Klimawandel. Die Politik hat reagiert: Nach dem Pariser Klimaabkommen 2015 wurde 2019 im Green Deal das Ziel einer klimaneutralen EU bis 2050 und die Reduzierung der THG-Emissionen um 55% ggü. 1990 bis 2030 vorgegeben.
Was bedeutet dies nun in der Praxis? Welche Daten werden benötigt und wie werden diese erfasst?
THG-Emissionen im gesamten Lebenszyklus zu erfassen
Von Bau über Betrieb, Sanierung und Verkäufe bis zum Abriss wird die ESG-Performance eines Gebäudes zur zentralen Wert- und Steuerungsgröße. Die Regulatorik der EU-Taxonomie erhöht den Druck erheblich. Besonderes Augenmerk gilt energetischen Sanierungen mit dem Ziel einer Reduzierung des Primärenergiebedarfs um mindestens 30 Prozent. Die EU-Gebäuderichtlinie sieht eine Sanierungspflicht für die jeweils 15 Prozent mit der schlechtesten Energieeffizienz vor – allerdings fehlt in Deutschland die Datengrundlage zur exakten Einordnung. Aktuell verursachen 45 Prozent des Gebäudebestandes in den Energieeffizienzklassen F, G und H zwei Drittel aller THG-Emissionen. Nicht-Wohngebäude müssen bis 2027 mindestens Energieeffizienzklasse F und bis 2030 Klasse E erreichen, für Wohngebäude gelten die gleichen Vorgaben drei Jahre später. Die Herausforderungen sind gewaltig: EU-weit wird ein Investitionsbedarf von rund 1 Billion EUR erwartet, die Renovierungsquote in Deutschland muss verdoppelt werden.
Herausforderungen auch an ESG-Datenerfassung
ESG stellt erhebliche Anforderungen an die Datenerfassung: Zentral ist die Erfassung und nachvollziehbare Dokumentation von Energieverbräuchen. Wie ist der Status Quo von Heizanlage und Dämmung? Sind Solaranlagen und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge installierbar? Welche energetischen Sanierungen sind die nachhaltigsten Investitionen? Wurde die angestrebte energetische Verbesserung ex post auch tatsächlich erreicht? Kann staatlichen Förderstellen (wie der KfW) die energetische Ausgangslage, die Maßnahmenplanung und der Umsetzungserfolg nachvollziehbar dargelegt werden?
pixolus baut auf Erfahrungen auf
Angesichts des bisher und auch künftig absehbar niedrigen Anteils sogenannter Smart Meter in Deutschland rückt die effiziente, korrekte und „beweissichere“ Erfassung konventioneller Zählerstände für Strom, Gas, Wasser und Wärme in den Mittelpunkt. pixolus hat für die relevanten Phasen Bau (gemeinsam mit dem Partnerunternehmen STRABAG im Förderprojekt eVIDENCE) und Betrieb (mit Partnern wie der RheinEnergie und der Aareal Bank-Gruppe) umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Lösungen zur Zählerstandserfassung per App wie Aareal Meter sind mittlerweile etabliert und machen Energieverbräuche transparent. Disponenten können Daten aus Vorsystemen importieren bzw. zentral ins zugehörige Webportal eingeben. Die Ablesung der Zählerstände über die Smartphone-Kamera erfolgt vor Ort per App. Zusätzlich erstellte Fotobelege zur Dokumentation werden in der Datenbank korrekt zugeordnet. Alle per App dezentral erfassten Daten zur jeweiligen Ablesung synchronisieren sich automatisch und sind dadurch sofort im Dashboard des Webportals einsehbar.
Die heutige pixometer-Lösung, bestehend aus App und Server/Webportal, ist Nukleus für eine umfangreichere ESG-Anwendung, das neben Zählerständen letztlich sämtliche ESG-relevante Daten wie auch Dokumente in einer Gebäudeakte zusammenführt. pixolus hat die Vision, zusammen mit Partnern eine solche ESG-Lösung zu entwickeln, um damit sowohl die Bauindustrie als auch Immobilienunternehmen bei der Erreichung ihrer ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. (SKr, OKa)